In der Ruhe liegt nichts
Der Klang von tropfendem Wasser, eine deutlich altersgezeichnete Frau, die mit sinnfreien, aber hübsch anzuschauenden Handbewegungen in Zengärtnermanier ein Blumengesteck sortiert. Ansonsten: nichts. Ruhe, rundherum Dunkelheit, minutenlang. Ich denke an Miniaturzengärten, möchte mich gerne auf Momente der Langsamkeit einlassen. Was als meditative Installation mit Lebendobjekten beginnt, wächst sich zu einem Mutter-Tochter-Konflikt aus, als eine jüngere Frau auftaucht. Ein zärtlich-grober Kampfkunstreigen beginnt, getragen von bedeutungsschwangerer Belanglosigkeit. Wie zu viele westliche Interpretationen fernöstlicher Ästhetik, verläuft sich leider auch dieser Versuch in puristisch-dekorativem Kitsch. Die Augen fallen mir zu vor Besinnlichkeit. Mein Nebensitzer hat sich bereits der geistigen Dämmerung ergeben, zu gerne würde ich ihm folgen. (re)
(Nach Auseinandersetzungen mit der Performerin, erkläre ich mich bereit, die Namen der Performer und den Titel ihrer Performance von diesem Blog zu löschen, um der Festivalleitung weitere Unannehmlichkeiten zu ersparen.)
Das Stück ist über die Auseinandersetzung einer Frau mit ihren eigenen Erinnerungen. Es handelt sich um eine persönliche Reise. Die Choreographie präsentiert auch das Thema der Wahrnehmung von Zeit.
Nichts wird über Zen oder eine Mutter-Tochter Beziehung gemeint.
Sich ein wenig Zeit zu nehmen, um über die Empfindung von Zeit und über das Stück zu reflektieren wäre von Ihnen wünschenswert gewesen, aber dafür hatten Sie leider keine Zeit gehabt. Schade.
Zur Information: AURA gewann den Publikumspreis beim Pattosofiranje Festival in Serbien im Jahr 2009.
Liebe Leserin/ lieber Leser,
allein der Versuch, ein Stück in dieser kurzen Zeit zu erfassen und eingedampft auf hundert Worte – wie es das Format vorschreibt – zu rezensieren, ist zum Scheitern verurteilt. Es handelt sich tatsächlich nur um erste Eindrücke und schnelle Reflexionen. Ebenso wie die Stücke, stehen auch unsere Wortbeiträge zur Kritik und Diskussion. Umso mehr freuen wir uns über Kommentare und andere Meinungen, über Austausch von Gedanken und Ansichten.
Eine online Veröffentlichung wie diese ist sehr negativ für unsere Arbeit, weil sie nichts über das Stück sagt und dazu nur einen schlechten Eindruck gibt.
Es wurde nichts über die Choreographie geschrieben, auch nichts über die Live Musik Performance. Kritik ist gut, auch wenn sie schlecht ist, aber dafür gab es keine Argumente, die uns weiter bringen könnten.
Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie den Kommentar und das Foto einfach löschen würden. Es reicht mit der gedruckten Version.